„Alle Mann (und Frau) an Board, volle Kraft voraus"

So oder so ähnlich könnten die personellen Veränderungen bei der ABS 38-Führungsriege eingeläutet werden. Seit Anfang des Jahres 2021 hat das Großprojekt nämlich drei erfahrene Führungskräfte an Board, die den Gesamtprojektleiter der ABS 38, Klaus-Peter Zellmer, tatkräftig unterstützen.

Das Großprojekt befindet sich aktuell in allen Abschnitten mindestens in der Leistungsphase 3, der Entwurfsplanung, punktuell sogar bereits in der Genehmigungsphase. Damit rückt der Start der Bauphase immer näher. Auch Aufgaben- und Verantwortungsbereiche erweitern sich während das Projektteam weiter wächst – aktuell arbeiten knapp 80 Mitarbeitende in den Reihen der ABS 38.

„Mit der Einführung einer neuen Führungsmannschaft haben wir die Kompetenzen für die Bereiche DTK, ABS 38 West und ABS 38 Ost gebündelt und können so den Streckenausbau in den Regionen noch schlagkräftiger voranbringen“, sagt Klaus-Peter Zellmer.

Im Folgenden möchten wir die drei neuen Führungskräfte vorstellen, die künftig den Bahnausbau in der Region voranbringen werden. Für die Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) begrüßen wir Michelle Dewald, für die Planungsabschnitte West und Ost der ABS 38 heißen wir Sven Kluba und Michael Althaus im Team willkommen.

Ladies first: Mit Michelle Dewald haben die Projekte Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) seit Dezember 2020 eine erfahrene Projektleiterin an der Spitze. Die gebürtige Berlinerin bringt neben ihrem Studium des Bauingenieurswesens langjährige Erfahrungen als Projekt- und zuletzt als Sachgebietsleiterin im Instandhaltungsmanagement Gleisanlagen U-Bahn bei einem großen deutschen Nahverkehrsunternehmens mit.

„Ich freue mich auf die spannenden und herausfordernden Aufgaben rund um unsere zwei Verbindungskurven im Münchner Osten“, sagt Michelle Dewald.

Wo geht die Reise der DTK mit dir als Leiterin noch in diesem Jahr hin?

„Gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern wollen wir in der Entwurfsplanung weiter vorankommen. In diesem Zusammenhang ist mir der faire Bürgerdialog wichtig. Deshalb bemühen wir uns aktuell aus den bekannten gesellschaftlichen Umständen um die Einführung virtueller Bürgersprechstunden.“

Wo liegen der Fokus und die größten Herausforderungen in den kommenden Jahren für die Projekte?

„Die Ausbauplanung beider Verbindungskurven im Stadtgebiet München ist von öffentlichem Interesse und allein dadurch schon sehr herausfordernd. Ich bin froh, ein erfahrenes und begeisterndes Team mit zehn Projektingenieurinnen und -ingenieuren an meiner Seite zu haben. Wir hoffen, dass sich die Kommunikation mit den zahlreichen Zielgruppen aus Politik, Medien und Anwohnerschaft, aber auch mit unseren Kreuzungspartnern weiterhin anregend und fair gestaltet. Die Schnittstellenarbeit, intern wie extern, steht kontinuierlich im Fokus unserer Planungen. Aktuell stimmen wir uns beispielsweise eng mit der Autobahn GmbH, der Stadt München und dem Freistaat Bayern ab, genauso mit den Nachbarprojekten Werk Steinhausen, Bahnhof Trudering und dem viergleisigen Ausbau Daglfing-Johanneskirchen. Letztlich arbeiten wir auf den Baubeginn in voraussichtlich 5 Jahren und auf die Inbetriebnahme beider Kurven in zehn Jahren hin.“

Sven Kluba übernimmt als Leiter ABS 38 West die Verantwortung für den Streckenabschnitt Markt Schwaben-Burghausen, der die Planungsabschnitte 1, 2 und 4 umfasst. Als langjähriger Bauleiter und Nachtragsmanager bringt er wertvolle Erfahrungen aus der Baubranche mit. Zuletzt hat der gelernte Bauingenieur große Bauvorhaben im Bereich Infrastruktur koordiniert und das Nachtragsmanagement verantwortet.

„Die Verbesserungen, die der Bahnausbau für die Region bringen wird, sind enorm – ich freue mich, ab jetzt Teil dieser Entwicklung zu sein“, sagt Sven Kluba.

Was ist Ihnen als Leiter ABS 38 West besonders wichtig?

„Mir ist es wichtig, dass wir allen vom Ausbau betroffenen Kommunen und Anliegern ein zuverlässiger Partner sind und allen Anliegen Gehör verschaffen. Aufgrund meiner Verbundenheit zur Region weiß ich, dass der Bahnausbau viele Befürworter hat und von vielen Menschen schon lange gewünscht wird. Aber auch mit kritischen Stimmen müssen wir uns aktiv auseinandersetzen. Jetzt ist unsere Chance gemeinsam mit den Kommunen die technischen und finanziellen Fragen auf Augenhöhe zu besprechen, damit wir den Ausbau im Sinne aller voranbringen.“

Was sind die nächsten Meilensteine im Projekt in den kommenden Jahren?

„Der Fokus der nächsten Jahre liegt ganz klar darauf, die einzelnen Abschnitte nacheinander ins Genehmigungsverfahren zu bringen. Darauf arbeite ich mit meinem 16-köpfigen Team und den Planungsbüros hin. Mit dem Fortschreiten der Entwurfsplanung haben wir bald einen Planungsstand erreicht, den wir auch in den Kommunen und der Öffentlichkeit präsentieren werden. Ich bin überzeugt, dass wir dem Streckenausbau so in diesem Jahr ein großes Stück näherkommen werden.“

Geballte DB-Erfahrung bringt der Leiter ABS 38 Ost, Michael Althaus, mit. Er verantwortet den Streckenabschnitt zwischen Tüßling und Freilassing (Planungsabschnitt 3). Der gelernte Bauingenieur hat zuvor beim bahninternen Ingenieurbüro DB Engineering & Consulting die Regionalsteuerung geleitet und als Projektmanager gearbeitet. Die ABS 38 kennt er daher schon viele Jahre im Detail.

„Nach vielen Jahren auf der Planer-Seite freue ich mich ganz besonders darauf, jetzt das Projektmanagement für den Abschnitt Ost der ABS 38 anzupacken“, sagt Michael Althaus.

Was braucht es, um ein Großprojekt wie die ABS 38 in den kommenden Jahren umzusetzen und wie gehst du mit deinem Team dabei vor?

„Zunächst benötigen wir natürlich eine gute Planung. Eine Planung, die technisch umsetzbar und im Einvernehmen mit den betroffenen Kommunen auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Dazu braucht es ein gutes und erfahrenes Projektteam, das die Planungen forciert. Da bin ich mit meinem zehn-köpfigen Team bei der ABS 38 Ost hervorragend aufgestellt. Die besten Planer und Planungen helfen aber nichts, wenn ein Projekt keine Akzeptanz in der Öffentlichkeit erfährt. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen die Sichtbarkeit des Projektes in der Öffentlichkeit zu stärken und bei den Kommunen entlang der Strecke weiterhin für Vertrauen in unsere Arbeit zu werben. Der Austausch steht daher für mich an erster Stelle. Dass wir auf Dialog und Kommunikation viel Wert legen, hat das Projekt seit dem neuen Projektauftrag für die Zweigleisigkeit im Jahr 2018 mit der umfassenden Präsentation der Vorplanung im Planungsabschnitt 3 Ende 2020 gezeigt. Das wollen wir auch für die nächste Planungsphase, die Entwurfsplanung, beibehalten. Aktuell arbeiten wir auch daran, den jetzigen Planungsstand zu visualisieren, um der Öffentlichkeit das Vorhaben noch besser zu veranschaulichen.“