Im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens für den Abschnitt Walpertskirchen–Lengdorf (PFA 1.3) haben wir am 19. November 2025 alle Anwohnenden und Interessierten zu einer Online-Informationsveranstaltung eingeladen. Vielen Dank an alle, die dabei waren und ihre Fragen eingebracht haben!
Für alle, die nicht teilnehmen konnten oder die Inhalte noch einmal ansehen möchten, stellen wir Ihnen jetzt die Videoaufzeichnung und die Präsentation zur Verfügung:
Hier die gesamte Präsentation und das Video:
Was wir für den Bahnausbau in Walpertskirchen und Lengdorf planen
In der Veranstaltung stellte Projektleiter Max Cibis die geplanten Maßnahmen der ABS 38 vor und beantwortete Ihre Fragen. Ziel des Projekts ist es, die europaweit wichtige Strecke zwischen München, Mühldorf und Freilassing fit für die Zukunft zu machen:
- Zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung für mehr Kapazität im Nah-, Fern- und Güterverkehr
- Barrierefreie Stationen in Walpertskirchen und Lengdorf
- Moderne Brücken und Unterführungen statt höhengleicher Bahnübergänge
- Schallschutzmaßnahmen wie Lärmschutzwände und besonders überwachte Gleise
- Umwelt- und Artenschutz während und nach dem Bau
Alle Infos zu den geplanten Maßnahmen finden Sie auch auf der Karte auf unserer Webseite.
Abschließend erläuterte Max Cibis die nächsten Schritte: Die vollständigen Genehmigungsunterlagen gehen an das Eisenbahn-Bundesamt, das nach einer Prüfung die öffentliche Auslegung der Pläne mit der Möglichkeit für Stellungnahmen aus der Öffentlichkeit einleiten wird.
Ihre Fragen - Unsere Antworten
Die Fragerunde drehte sich vor allem um den Zeitplan und die Auswirkungen auf den Betrieb. Viele wollten wissen: Wann beginnt der Bau und wie lange dauert er?
Die Antwort: Auf der 145 km langen Strecke bauen wir etappenweise, Voraussetzung ist für jeden Abschnitt ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss. Die ersten Streckenabschnitte der ABS 38 sollen noch in diesem Jahrzehnt in die Hauptbauleistung starten, die Fertigstellung des Gesamtprojekts soll Mitte der 2030er erfolgen. Vorbereitende Artenschutzmaßnahmen beginnen ca. zwei Jahre vor Baubeginn. Während der Bauphase bleibt die Strecke weitgehend in Betrieb, auch wenn punktuelle Sperrungen und Schienenersatzverkehr unvermeidlich sind. Nach dem Ausbau wird das Angebot deutlich besser: mehr Nahverkehrszüge (z.B. mehr Expresszüge und neue Direktanbindung Erding/Flughafen), erstmals Fernverkehr mit möglichem Halt in Mühldorf und die S-Bahn bis Dorfen als neues Nahverkehrsrückgrat. Die neuen barrierefreien Bahnsteige erreicht man in Walpertskirchen über Treppen und Rampen von der Unterführung Kreisstraße ED 14, in Thann-Matzbach über eine Personenunterführung mit Aufzügen.
Ein weiterer Schwerpunkt waren Fragen zur Lebensqualität entlang der Strecke. Vorgesehen sind Lärmschutzwände, besonders überwachte Gleise, teilweise ergänzt durch Schallschutzfenster und -lüfter für betroffene Gebäude – die Kosten dafür trägt das Projekt. Anwohnende erhalten damit im Vergleich zu heute erstmals einen umfassenden Schallschutz, der die gesetzlichen Grenzwerte einhält. Erschütterungen sollen durch technische Maßnahmen wie Unterschottermatten und Entkopplungen minimiert werden. Bei den Bauwerken interessierte die Baudauer: Für die Brücke bei Schwarzhölzl z.B. wird mit rund zwölf Monaten gerechnet – Obergeislbach bleibt aber durchgehend erreichbar. Außerdem ging es um Umwelt- und Artenschutz – Ersatzpflanzungen, Querungsmöglichkeiten für Tiere und spezielle Maßnahmen für Arten wie Haselmaus und Zauneidechse.
Offene Fragen – Antworten demnächst hier
Einige Fragen konnten während der Veranstaltung aus Zeitgründen nicht mehr beantwortet werden. In den nächsten Tagen finden Sie hier die Antworten.
- Wie wird die Unterführung ED14 gebaut?
- Und die Unterführung ED12?
- Ist die Eisenbahnüberführung Rottmanner Straße im PFA 1.3 oder PFA 1.2?
- Wie wird mit Starkregen umgegangen?
- Wie hoch wird die Frequentierung des Schienenverkehrs sein?
- Sind beim Ersatz des Bahndammkörpers Verbaumaßnahmen in den Ortslagen Walpertskirchen geplant? Wie wird bauzeitiger Lärm und Erschütterungen verhindert?
- Ebenerdige Gleisübergänge soll es ja nicht mehr geben. Gilt das für die ganze Süd-Ost-Strecke, also auch für Hörlkofen?
Wie geht es weiter?
Infos zu den nächsten Projektmeilensteinen finden Sie hier auf der ABS38-Webseite und in unserem Newsletter.
Bei konkreten Fragen direkt Betroffener steht unser Projektteam gerne für persönliche Gespräche zur Verfügung: Schreiben Sie uns im Kontaktfeld unten oder per E-Mail an abs38@deutschebahn.com.
