Schritt für Schritt zu moderner Stellwerkstechnik zwischen München und Mühldorf: Neue Zentrale in Dorfen

Seit dem Frühjahr modernisieren wir die Stellwerkstechnik zwischen München und Mühldorf. Aktuell konzentrieren wir uns auf die zentralen Standorte: Hörlkofen, Thann-Matzbach und Dorfen. Damit die neuen Stellwerke wie geplant Ende 2025 in Betrieb gehen können, erweitern wir in Dorfen die Bedienzentrale, von der aus künftig die Steuerung erfolgt.
Hörlkofen und Thann-Matzbach: Fundament für moderne Technik
In Hörlkofen haben wir die Baugrube für das neue Stellwerksgebäude ausgehoben. Anschließend haben wir die sogenannte Sauberkeitsschicht betoniert – eine glatte Betonschicht, auf der wir nun das Fundament errichten. Damit schaffen wir die Grundlage für das eigentliche Stellwerksgebäude. Parallel bereiten wir auch Thann-Matzbach alles für den Bau des neuen Gebäudes vor.
Dorfen: Zentrale für die Steuerung
In Dorfen bereinigen wir das Areal zwischen Bahnstrecke, B15 und Bahnhofstraße von Kampfmittelresten, um dort ein neues Gebäude zu errichten. Dieses wird künftig als zentrale Steuerstelle für die gesamte Region dienen. Zwar betreiben wir in Dorfen bereits seit 2003 ein elektronisches Stellwerk, doch mit dem neuen Gebäude erweitern wir die Funktion deutlich: Von hier aus steuern wir künftig auch die vier neuen Stellwerke in Hörlkofen, Thann-Matzbach, Schwindegg und Weidenbach (unter neuem Namen: Heldenstein).
Übrigens: In der Fachsprache der Bahn sprechen wir von sogenannten Außenstellen (ESTW-A) – das sind die vier neuen Stellwerke direkt an der Strecke – und einer Zentrale (ESTW-Z) wie in Dorfen, in der das Betriebspersonal sitzt und den Überblick behält. Die Außenstellen setzen die Befehle um, die aus der Zentrale kommen. Während wir früher noch mit Hebeln und Drahtzügen gearbeitet haben, steuern wir künftig alles zentral aus Dorfen.
„Wir kommen gut voran – und bereiten den nächsten Schritt vor“
Projektleiter Pascal Kowalewski zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Fortschritt:
„Wir sind froh, dass wir mit den Baugruben gut vorankommen. Dann ab Juli erwarten wir die ersten Module für die Stellwerksgebäude“
In den kommenden Wochen setzen wir die Gründungsarbeiten fort und starten mit den ersten Hochbaumaßnahmen an den neuen Standorten. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für einen modernen und zuverlässigen Bahnbetrieb auf der Strecke zwischen München und Mühldorf.
Warum elektronische Stellwerke so wichtig sind
Elektronische Stellwerke ersetzen die bisherige mechanische Technik durch moderne, rechnergesteuerte Systeme. Sie ermöglichen eine präzise, sichere und zentral gesteuerte Überwachung des Zugverkehrs. Das erleichtert nicht nur den täglichen Betrieb, sondern verringert auch die Störungsanfälligkeit – und sorgt dadurch für einen stabileren Bahnverkehr im Alltag.
Mit dem Bau der neuen Stellwerke verbessern wir gezielt die Bestandsstrecke zwischen München und Mühldorf. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein, um die Strecke fit für die Zukunft zu machen – noch bevor wir mit der Ausbaustrecke München–Mühldorf–Freilassing (ABS 38) zusätzliche Kapazitäten schaffen und schnellere Fahrzeiten ermöglichen.
Bei Fragen ans Projektteam schreiben Sie uns gerne jederzeit an
Stellwerke5600@deutschebahn.com.
Die Südostbayernbahn informiert Fahrgäste bei baubedingten Fahrplanänderungen bzw. Ersatzverkehr auf folgender Webseite:
Fahrplanabweichungen und Bauarbeiten bei der Südostbayernbahn
Der Baufortschritt in Fotos
oben: Die Baugrube in Hörlkofen lässt schon das neue Stellwerksgebäude erahnen.
unten: In Dorfen läuft die Kampfmittelbereinigung, um das Areal für den Bau vorzubereiten.