Stellwerk-Modernisierung in vollem Gang: Bauarbeiten zwischen München und Mühldorf nehmen Fahrt auf

Die Modernisierung der Stellwerkstechnik zwischen München und Mühldorf ist erfolgreich angelaufen. Seit Februar 2025 laufen die Bauarbeiten entlang der Strecke – gut sichtbar etwa durch schwarze Kunststoffkanäle, die vielerorts parallel zu den Gleisen verlaufen. Sie gehören zu den neuen Kabeltrassen, in denen später die Leitungen für die elektronische Steuerung von Signalen, Weichen und Bahnübergängen verlaufen. Für Fahrgäste und Anwohnende ist das eines der ersten sichtbaren Zeichen dafür, dass sich auf der Strecke etwas bewegt.
Erste Baufortschritte: Kabeltrassen, Schächte und Bodenvorbereitung
Die Arbeiten begannen mit vorbereitenden Maßnahmen: Bereits in den Wintermonaten wurden an vielen Stellen entlang der Strecke Büsche und Sträucher zurückgeschnitten, um Platz für neue Kabeltrassen, Fundamente und Signalanlagen zu schaffen. Inzwischen ist klar erkennbar: Die Bauphase ist in vollem Gange. Entlang des Gleisbetts wurden bereits dutzende Meter Kabelkanäle verlegt. Diese Kunststoffsysteme schützen die empfindlichen Energie- und Datenleitungen vor Witterung und Belastung und sind eine zentrale Voraussetzung für die neue digitale Signaltechnik.
An mehreren Stellen, insbesondere in Hörlkofen und Thann-Matzbach, wurden außerdem Kabelschächte eingebaut – zum Beispiel dort, wo Leitungen unterhalb der Gleise geführt werden müssen. Gleichzeitig laufen Erd- und Gründungsarbeiten für die neuen Stellwerksgebäude. In Hörlkofen kommt dabei ein Verfahren zum Einsatz, das für viele vermutlich neu ist: die sogenannte Rüttelstopfverdichtung. Hierbei wird Boden mit Kies verdichtet, um einen stabilen Untergrund für das neue Stellwerk zu schaffen – eine Methode, die besonders gut zu den örtlichen Bodenverhältnissen passt.
„Wir sind gut gestartet“
Projektleiter Pascal Kowalewski zeigt sich mit dem bisherigen Fortschritt sehr zufrieden:
„Wir freuen uns, dass wir planmäßig gestartet sind und die ersten sichtbaren Ergebnisse bereits vorliegen. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten läuft reibungslos. Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr die ersten neuen Stellwerke in Betrieb zu nehmen – das ist ein wichtiger Schritt hin zu einem modernen, stabilen Bahnbetrieb in der Region.“
Schon jetzt lassen sich die Fortschritte auf der Strecke erkennen – nicht nur durch die Kabelkanäle, sondern auch durch neue Technikmodule, vorbereitete Signalstandorte und punktuelle Bauarbeiten an Bahnübergängen.
Nächste Schritte
In den kommenden Wochen werden die Kabeltrassen weiter ausgebaut. Parallel beginnen die Tiefbauarbeiten für die ersten Technikstandorte und Signalmasten. Auch die Modulgebäude für die elektronischen Stellwerke (ESTW) werden vorbereitet. In der ersten Baustufe entstehen neue Anlagen in Hörlkofen und Thann-Matzbach, die künftig aus einer zentralen Stelle in Dorfen gesteuert werden.
Mit dieser Modernisierung legt die Deutsche Bahn das Fundament für eine zukunftsfähige Leit- und Sicherungstechnik auf der Strecke. Die Inbetriebnahme der ersten neuen Stellwerke ist für Ende 2025 geplant.
Bei Fragen ans Projektteam schreiben Sie uns gerne jederzeit an
Stellwerke5600@deutschebahn.com.
Die Südostbayernbahn informiert Fahrgäste bei baubedingten Fahrplanänderungen bzw. Ersatzverkehr auf folgender Webseite:
Fahrplanabweichungen und Bauarbeiten bei der Südostbayernbahn
Der Baufortschritt in Fotos: neue Kabelschächte, damit die Leitungen die Gleise in Hörlkofen queren können; die aktuell verwendete mechanische Steuerungstechnik neben den schwarzen Kabelkanälen für die elektronischen Leitungen; die Rüttelstopfmaschine in Hörlkofen, wie sie den Boden für das neue Stellwerksgebäude vorbereitet