Gemeinsam geht`s im Münchner Osten voran

Projektübergreifende DB-Mannschaft präsentiert Neubau-Planungen des S-Bahn-Werks Steinhausen

Bei der Eröffnung der Infoveranstaltung: ein voll besetzter Tisch mit DB-Vertreter:innen und Münchner Lokalpolitiker:innen.

Ein Verbund von Projektleiter:innen der S-Bahn München und verschiedener Infrastrukturprojekte im Münchner Osten lud Vertreter:innen der Stadtratsfraktionen und der Bezirksausschüsse ins S-Bahn-Instandhaltungswerk nach Steinhausen ein. Dort präsentierte die DB-Mannschaft in erster Linie den aktuellen Planungsstand für den Neubau des Instandhaltungswerkes, beantwortete dabei aber auch Fragen zu den Schnittstellenprojekten im Münchner Osten, u.a. zur Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK).

Es war der Auftakt für weitere gemeinsame Infoveranstaltungen in Zukunft.

„Es ist kein Geheimnis, dass auf den Bahnflächen im Münchner Osten viel in Bewegung ist. Der Neubau in Steinhausen ist Teil mehrerer Bauvorhaben der DB hier. Die einzelnen Projekte stimmen sich kontinuierlich miteinander ab. Uns ist daher wichtig, auch gemeinsam über den aktuellen Stand aller Planungen zu informieren“, betonte Michael Hatzel. Der Koordinator der Projekte im Münchner Osten skizzierte zunächst den allgemeinen Rahmen für den Bahnausbau: Die Bahn schaffe im Münchner Osten die Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene und sorge nicht zuletzt für ausreichenden Lärmschutz für die Anwohner:innen.

Karsten Lang, Programmleiter des 1. Münchner S-Bahn Vertrags, veranschaulichte anschließend die Historie der Münchner S-Bahn bis heute und die Hintergründe für den Bau der insgesamt zwei neuen Instandhaltungswerke: Seit über 50 Jahren verbinde die S-Bahn Stadt und Umland. Die anfangs prognostizierten Fahrgastzahlen haben sich bis heute vervielfacht und die S-Bahn wachse kräftig weiter. Außerdem sei die Flotte in die Jahre gekommen. „Also schafft die S-Bahn München im Rahmen ihres Verkehrsvertrages mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) 90 neue und topmoderne XXL-Fahrzeuge und baut für ihre Wartung zwei neue Instandhaltungswerke – in Steinhausen und Pasing-Langwied.“

Dietmar Biehler, Projektleiter für den Werksneubau der S-Bahn München, ergänzte mit den Planungsdetails für den Neubau des Steinhauser Instandhaltungswerkes: „Seit dem Start der S-Bahn 1972 hat sich die Anzahl der Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Mit neuen Werken sichern wir die zuverlässige Wartung unserer weiter stark wachsenden Flotte. Hier in Steinhausen bauen wir am S-Bahn-Verkehr der Zukunft und schaffen damit die Basis für eine erfolgreiche Verkehrswende. Besonders am Herzen liegt uns, das Werk klima- und umweltschonend zu bauen und mit Photovoltaik, Gründach und Geothermie nachhaltig zu betreiben.“

DTK-Leiterin Michelle Dewald beantwortete Schnittstellenfragen zu ihrem Projekt.

In der anschließenden Gesprächsrunde konnten Fragen geklärt werden, die die Stadtrats- und Bezirksausschussvertreter:innen natürlich auch im Sinne der Anwohner:innen mitgebracht hatten: Erwartungsgemäß kam unter anderem auch die Frage, inwieweit der Werksneubau mit dem künftigen Bau der Daglfinger und Truderinger Kurve vereinbar ist.

Hier verdeutlichten Koordinator Michael Hatzel sowie DTK-Leiterin Michelle Dewald gemeinschaftlich:

Die Bürgervariante B2 sei mit dem Neubau auf Grund der Linienführung in Richtung Riem nicht mehr möglich. Die Bürgervariante B1 sei durch den Neubau zwar per se nicht unmöglich, würde aber betriebliche Erschwernisse für das neue Werk bedeuten.

Einsteigen bitte – und ab ins Werk!

Gleich zu Beginn der Veranstaltung waren die Lokalpolitiker in den Genuss einer exklusiven Führung durch das großflächige Werksgelände gekommen. Natürlich fuhr die Delegation mit einer der zu prüfenden S-Bahnen ins Werk. Dort angekommen, startete Erich Brzosa, Leiter Werkeverbund S-Bahnen, seine Besichtigungsrunde:

Im Olympiajahr 1972 sei das Instandhaltungswerk in Betrieb gegangen, das aktuell in Summe etwa 300 Züge im S-Bahn-Netz beherbergen müsse, natürlich nicht zeitgleich, sondern im stetigen Wechsel gemäß eines detaillierten Instandhaltungsplanes. Während seines anschaulichen Marsches übers Werksgelände skizzierte er den Besucher:innen zentrale Wartungsschritte eines Zuges: Scannen, Waschen, Reparieren. „Es läuft genauso wie bei Ihrem Fahrrad daheim, das auch regelmäßig durchgecheckt und dabei geschmiert werden muss.“

Aktuell sei die Werkskapazitätsgrenze in Steinhausen erreicht – und ein neues dringend erforderlich. „Auch weil bis 2028 noch 90 weitere neue Züge hinzukommen und die neuen Züge mit knapp 203 Metern deutlich länger als die 70 Meter langen älteren Züge sind.“ Als Zielhorizont für die Inbetriebnahme des neuen Werks blicke die S-Bahn München auf 2029/30.

Weiterführende Fachinformationen  

  • Die Präsentation der Planungsstands der Projekte München-Ost gibt es HIER.
  • Die Präsentation der Planung des S-Bahn-Instandhaltungswerkes Steinhausen gibt es HIER.
  • Weitere Details zum Bahnausbau im Münchner Osten veranschaulicht der neue Projektfilm.
Die Delegation bei der Führung übers Werksgelände mit dem DB-Experten Erich Brzosa.

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