Beim Mettenheimer Gemeinderat blieb keine Frage offen

Etwa zeitgleich gingen das Großprojekt ABS 38 und die Gemeinde Mettenheim vor einigen Wochen aufeinander zu. Im Visier hatten beide Seiten den aktuellen Planungsstand der Ausbaustrecke von München über Mühldorf nach Freilassing/Burghausen und insbesondere die Elektrifizierung im Planfeststellungsabschnitt 2.1. Der Einladung in die Mettenheimer Gemeinderatssitzung am 2. November folgte ein vierköpfiges Projektteam der ABS 38.

Bürgermeister Josef Eisner begrüßte die DB-Delegation und verdeutlichte, dass seine Gemeinde dem Ausbau der Bahnstrecke im Abschnitt 2 mit seinen geplanten Projekten, der Elektrifizierung des zweigleisigen Streckenabschnitts von Ampfing nach Tüßling, der Errichtung eines Unterwerkes in Mühldorf sowie der Verlängerung der Bahnstromleitung von Schwindegg nach Mühldorf grundsätzlich positiv gegenüberstehe.

Dankend nahm das Sven Kluba zur Kenntnis. Der Leiter des Streckenabschnitts West der ABS 38 betonte: „In den nächsten Monaten werden wir für die Streckenelektrifizierung im PFA 2.1 die Genehmigungsunterlagen zur Vorprüfung beim Eisenbahn-Bundesamt einreichen. Natürlich nicht, ohne den betroffenen Gemeinden mit deren Anwohnern und der breiten Öffentlichkeit den Planungsstand zu präsentieren.“ Das geschehe nach dieser Gemeinderatssitzung auch in einer virtuellen Bürgerveranstaltung am 25. November 2021, für die sich jeder zeitnah anmelden könne.

Gespannt lauschte das Gemeindegremium der halbstündigen Vorstellung des Projekts, angefangen von dessen Zielen, der Zeitschiene der Planung bis hin zu den umgesetzten und vor allem noch vorgesehenen Maßnahmen im Gemeindeumfeld von Mettenheim. Dabei veranschaulichten neben Sven Kluba auch der Projektleiter im Planungsabschnitt PA02, Michael Haberl, sowie Projektingenieur Patrick Clark das Elektrifizierungsvorhaben anhand von detailgetreuen Visualisierungen des künftigen Bahnumfelds in Mettenheim.

Im zweiten Teil des Bahn-Auftritts war das Gemeindegremium an der Reihe, seine Fragen zu platzieren. Der kleine Eingangsscherz von Bürgermeister Eisner, wann Mettenheim denn nun einen eigenen Bahnhof bekomme, war ein Beleg für die gute Stimmung im Saal. Mit einem Lächeln konterte Kluba, hier wäre Mettenheim zunächst einmal am Zug, ein Verlangen zu äußern. Eisner nahm`s gelassen und überließ seinen Gemeinderäten das Feld für weitere ernstgemeinte Fragen. Diese drehten sich unter anderem um potenzielle Kosten, die mit der Elektrifizierung auf die Gemeinde zukommen, um die Höhe der Masten für Oberleitungen und Bahnstromleitungen mit Blick auf das Ortsbild oder auch um deren Wettertauglichkeit hinsichtlich der Sicherheit der Bürger:innen, um die Wirkung elektrischer und magnetischer Felder durch den Bahnstrom, eine mögliche Erdverkabelung, die Öffnung der bestehenden Lärmschutzwände, um Erschütterungen und auch die Prognose der Zugzahlen nach der Strecken-Inbetriebnahme. Obwohl die Interessen inhaltlich sehr breitgefächert waren, hatten die Experten des Großprojekts in allen Belangen eine fachlich gestützte Antwort parat, so dass die Gemeinderäte dem DB-Team durchaus Zufriedenheit vermittelten.

Abschließend bedankte sich Bürgermeister Eisner bei der ABS 38 für die umfangreichen Ausführungen und gab dem Team gute Wünsche mit auf den Heimweg: „Viel Erfolg und ein gutes Händchen zunächst für Ihre weitere Planung und danach einen unfallfreien Bau!“

Die Präsentation zur GR-Sitzung vom 2.11.2021 finden Sie hier in der Mediathek.

Zurück